La Paloma – Das Lied von der schwierigen Heimkehr

 © Thomas Fatzinek La Paloma
La Paloma
© Thomas Fatzinek

Heimkehren ist nicht immer leicht, und manchmal gelingt es gar nicht. An dieser Erfahrung sind die gekreuzten Geschichten zwischen Mexiko und Österreich reich.

„La Paloma“ ist das vielleicht berühmteste und das in am meisten Sprachen übersetzte Lied, das von dieser Frage handelt. In seiner deutschen Fassung ist es ein Seefahrer-Lied, doch zum ersten Mal wurde es vor über 150 Jahren in Mexiko aufgeführt wurde.

Einer der Zuhörer soll Maximilian von Habsburg gewesen sein, jener Bruder des österreichischen Kaisers Franz Josef, der damals drei Jahre lang Kaiser von Mexiko war. Er soll das Lied ins Herz geschlossen haben. Doch sein Versuch, mit Hilfe französischer Truppen wieder die Monarchie in Mexiko einzuführen, scheiterte. Maximilian wurde hingerichtet und ein Schiff brachte nur seine Leiche zurück in sein Schloss Miramare in Triest, das auf diesem Bild zu sehen ist.

Die traurige Geschichte vom Wegmüssen und Wiederkehren war damit freilich nicht zu Ende. Auch viele, die ab 1938 aus Österreich nach Mexiko fliehen mussten, hofften auf ein „schönes Wiedersehen“ mit der Heimat.  Doch die Rückkehr war schwer. Das erhoffte Willkommen wurde vielen von ihnen nicht zuteil.

So kamen manche gar nicht zurück, andere kehrten wieder um. Und jene, die in der alten Heimat blieben, hatten erneut mit der Feindschaft ihrer Nachbarn zu kämpfen. Und dennoch halfen sie mit, unser neues Österreich aufzubauen und es besser und offener zu machen, als es je zuvor gewesen war.