Die Wiener Revolution von 1848

 © Thomas Fatzinek Krieg gegen das Volk auf der Praterstraße
Krieg gegen das Volk auf der Praterstraße
© Thomas Fatzinek

Revolution in Wien! Revolution im Prater!

„Ja, dürfen’s denn des?“, soll Kaiser Ferdinand gesagt haben, als er 1848 vom Protest der Arbeiter, Studierenden, Bürger und Soldaten erfuhr. Die Menschen hatten genug von Armut, Hunger und Ausbeutung. In weiten Teilen der Monarchie erhoben sich Tschechen, Italiener, Ungarn und Andere gegen die Herrschaft des deutschsprachigen Kaisers. Seit Februar gab es Aufruhr und der kaiserliche Hof musste aus Wien fliehen. 

Die Antwort der Regierung war blutig. Die Armee stellte sich den Aufständischen im ganzen Reich entgegen. Im Oktober tobte der Kampf um Wien.

Die Leopoldstadt wurde zu einer der letzten Bastionen des Widerstands. Schon im August waren hier in der „Praterschlacht“ demonstrierende Arbeiter von der Nationalgarde niedergeschlagen worden. Sogar Karl Marx, der „Erfinder“ des Kommunismus, kam daraufhin nach Wien und hielt mehrere Reden.

Nun verteidigten im Prater, in der Jägerzeile und auf der Praterstraße die Revolutionäre ihre Ideale. Doch die Truppen des Kaisers überrannten die Barrikaden vor dem Praterstern und bei der Nepomukkirche. Viele Menschen fielen dem Angriff zum Opfer und die meisten Anführer der Revolution wurden hingerichtet. 

Auch der neue Kaiser Franz Josef I., der im Dezember die Macht übernahm, kam den Forderungen der Menschen nicht nach. Aber der Kampf um bürgerliche und nationale Rechte ging weiter, bis 70 Jahre später das alte Kaiserreich unterging. Als 1918 die Republik Österreich gegründet wurde, gedachte man auch der Kämpfe von 1848.