Der Name der Leopoldstadt

 © Thomas Fatzinek Die Budenvertreibung von 1670
Die Budenvertreibung von 1670
© Thomas Fatzinek

Warum eigentlich „Leopoldstadt“?

Auch der Name der Leopoldstadt ist mit der Verfolgung der Wiener Juden verknüpft. Im Jahre 1670 ordnete Kaiser Leopold I. auf Druck seiner stark katholischen und antisemitischen Frau, Margarita Theresa von Spanien, die Vertreibung der jüdischen Gemeinde aus Wien an. Erst wenige Jahrzehnte zuvor hatte diese ihr Wohngebiet in der heutigen Inneren Stadt – rund um den Judenplatz – verlassen und in ein Ghetto im Unteren Werd, nahe dem Karmelitermarkt, ziehen müssen.

Nun wurde die Gemeinde auch von dort vertrieben. Die neue Synagoge wurde zerstört und an ihrer Stelle die Kirche des Hl. Leopold erbaut. Damit erhielt der heutige Zweite Bezirk seine erste Pfarre. Zur gleichen Zeit begann man, von der Leopoldstadt zu sprechen – und seit 1850 trägt der ganze Bezirk diesen Namen.

 

Viele der vertriebenen Juden fanden im Burgenland eine neue Heimat. Doch auch in Wien siedelte sich schon bald wieder eine jüdische Gemeinde an.