Die Wiener Gesera von 1420

 © Thomas Fatzinek Die Wiener Genera von 1420
Die Wiener Genera von 1420
© Thomas Fatzinek

Juden waren in Österreich schon seit langer Zeit verfolgt. Es war ihnen verboten, in bestimmten Gebieten zu wohnen oder bestimmte Berufe auszuüben. Die christliche Mehrheitsgesellschaft und die aristokratische Herrschaftsschicht standen ihnen meist mit einem Misstrauen gegenüber, das durch religiöse Lügengeschichten und wirtschaftlichen Neid immer wieder in offenen Hass verwandelt werden konnte.

So eine grauenhafte Geschichte war die Verhaftung, Ermordung und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung im Herzogtum Österreich durch Albrecht V. In den Jahren 1420 und 1421 ließ Herzog Albrecht, der später König des Heiligen Römischen Reiches wurde, auch die jüdischen Wiener verhaften. Wer nicht per Donauschiff ausgewiesen oder zwangsweise getauft wurde, fiel einer Massenhinrichtung in Erdberg zum Opfer.

Von diesen Ereignissen berichtet eine Schrift, die vermutlich von einem überlebenden Juden verfasst wurde und als Wiener Gesera bekannt ist – ein frühes Dokument des staatlichen Antisemitismus in Österreich.