Der Protest Mexikos
Ein solidarischer Ruf über den Atlantik

 © Thomas Fatzinek März 1938: Mexiko protestiert gegen den Anschluss
März 1938: Mexiko protestiert gegen den Anschluss
© Thomas Fatzinek

1938 wurde Österreich ausgelöscht und niemand auf der Welt protestierte dagegen. Wirklich niemand? Doch! Ein fernes Land erhob seine Stimme gegen den Einmarsch der Nazis und die Annexion – den sogenannten „Anschluss“ – Österreichs an Hitlers Deutschland: Mexiko!

„Der politische Tod Österreichs […] bedeutet einen schwerwiegenden Angriff […] auf die heiligen Prinzipien des internationalen Rechts.“

So schrieb die mexikanische Regierung am 19. März 1938 an den Völkerbund, den Vorgänger der UNO, und forderte „energischen Protest“ und Gegenmaßnahmen.

Am 12. März hatten deutsche Truppen die Herrschaft in Österreich übernommen und drei Tage später hatte Hitler vor jubelnden Österreicher_innen seine berüchtigte Rede auf dem Heldenplatz in Wien gehalten.

Mexiko blieb für lange Zeit allein mit seinem Protest.

Natürlich gab es auch in Österreich viele, die verzweifelt waren über die Machtübernahme der Nazis. Sie mussten sich wundern: Warum hilft uns niemand in Europa? Auch nicht die USA! Nur das ferne Mexiko – warum?